Ersatzverkehr für Generalsanierung nimmt am Freitag den Betrieb auf
Die Bahnstrecke zwischen Berlin und Hamburg wird durch die DB InfraGo AG in der Zeit vom 1. August bis zum 30. April 2026 komplett gesperrt und saniert. Diese sogenannte Generalsanierung erfordert eine großräumige Umleitung von Fern- und Güterverkehr, die gegenüber dem Nahverkehr priorisiert werden. Das führt dazu, dass in der Region Altmark und der angrenzenden Prignitz die Nahverkehrsangebote reduziert werden müssen, obwohl dort keine Baumaßnahmen stattfinden. Die starken Beeinträchtigungen sind eine direkte Folge des seit vielen Jahren ausstehenden Ausbaus zur durchgehenden Zweigleisigkeit auf der Strecke Stendal – Uelzen. Mit umfangreichen Ersatzangeboten über einen Rahmenvertrag der DB InfraGo AG versuchen das Land Sach-sen-Anhalt und die NASA GmbH die Folgen für die Fahrgäste im Nahverkehr abzuschwächen.
Die Ersatzverkehre sind schon am 1. August ganztägig und parallel zu den noch verkehrenden Zügen im Einsatz, um Anlaufprobleme nach den Einschränkungen der Zugverkehre zu minimieren. Der Zugverkehr wird auf der Strecke Osterburg – Wittenberge (S1) ab Freitag ca. 19 Uhr eingestellt. Ab dem Betriebsstart am Samstag (2. August) wird der RE20 zwischen Stendal und Uelzen nur eingeschränkt verkehren.
Strecke Schönebeck Bad Salzelmen – Magdeburg – Stendal – Salzwe-del (– Uelzen) (RE 20)
Das im regulären Fahrplan stündliche Angebot des RE 20 bleibt nur zwischen Schönebeck – Bad Salzelmen und Stendal unverändert, ab Stendal fahren die Züge nur noch zweistündlich mit allen Unterwegshalten bis Salzwedel weiter bzw. verkehren ab Salzwedel bis Stendal und weiter nach Schönebeck nur zweistündlich durchgehend. Ergänzend zu diesem verbleibenden zweistündlichen RE-Angebot gibt es die Möglichkeit, zwischen Salzwedel und Stendal mit Anschluss nach Magdeburg mit umgeleiteten ICE-Zügen zu fahren, eine Anerkennung von Nahverkehrsfahrscheinen in diesen Zügen erfolgt aufgrund der seitens der DB Fernverkehr AG erwarteten starken Auslastung nicht.
Mit Nahverkehrszügen besteht zudem zweistündlich eine weitere ergänzende Fahrtmöglichkeit zum durchgehenden RE ab Magdeburg mit der S-Bahn nach Stendal, von dort mit einem Schienenersatzverkehr nach Hohenwulsch (Linie RE20A) und weiter mit dem Zug nach Salzwedel (Gegenrichtung analog).
Streckenabschnitt Salzwedel – Uelzen
Auf diesem Streckenabschnitt kann nur ein Nahverkehrszug pro Tag verkehren (20.42 Uhr ab Magdeburg nach Uelzen (Ankunft 22.47 Uhr) und 23.02 Uhr ab Uelzen nach Magdeburg (Ankunft 0.47 Uhr)). Im Anschluss an die in Salzwedel abfahrenden/ankommenden Züge verkehren stündlich Busse mit allen Unterwegshalten zwischen Uelzen und Salzwedel (Linie RE20B). Ergänzend verkehren im Anschluss an die zweistündlichen umsteigefreien Züge Magdeburg – Salzwedel Expressbusse ohne Unterwegshalt nach Uelzen (Linie RE20X). Diese haben in Uelzen mit ca. 15 Minuten Umsteigezeit Anschluss an ICE-Züge von/nach Hamburg. Für Reisende im Nahverkehr verlängert sich die Reisedauer von Stendal/Salzwedel nach Lüneburg/Hamburg um ca. 1 Stunde.
Strecke (Magdeburg –) Stendal – Wittenberge (S1)
Die Züge der Linie S 1 können wegen der Baumaßnahmen im Bahnhof Wittenberge nur bis Osterburg verkehren. Zwischen Osterburg und Wittenberge und darüber hinaus nach Perleberg und zum Busknoten Quitzow verkehrt die Ersatzverkehrslinie T. Die Linie S1 und die Ersatz-buslinie T verkehren täglich im Stundentakt.
Für Weiterreisende in die Prignitz bestehen in Wittenberge und Perleberg Bus- bzw. Zuganschlüsse. Richtung Ludwigslust – Schwerin und weiter nach Mecklenburg-Vorpommern bestehen Anschlüsse am Busknoten Quitzow.
Für Reisende aus der nördlichen Altmark nach Berlin bestehen während der Bauzeit in der Regel zeitlich günstigere Reisemöglichkeiten über Stendal als über Wittenberge. Speziell auf den Bedarf von Pendlern ausgerichtet verkehren montags bis freitags jeweils zwei Expressbusse je Fahrtrichtung ohne Unterwegshalt zwischen Wittenberge und Stendal um 5.28 Uhr und 17.28 Uhr ab Wittenberge bzw. um 6.40 Uhr und 18.25 Uhr ab Stendal.
Strecke Stendal – Rathenow (– Berlin) (RE4, Ersatzverkehr RB 34)
Aufgrund der zusätzlichen umgeleiteten Zugverkehre fahren die Züge der Linie RE4 ca. 10-15 Minuten früher als im Regelfahrplan ab Stendal bzw. erreichen Stendal ca. 10-15 Minuten später. Die Ersatzbusse für die Linie RB 34 bedienen während der Bauzeit in Schönhausen zusätzlich die Haltestelle Wendestelle, um dort einen Anschluss in der Relation Havelberg – Rathenow und umgekehrt zu realisieren.
Havelberg und Elbe-Havel-Winkel
Wegen der Sperrung Hamburg – Berlin wird u.a. der Bahnhof Glöwen in der Bauzeit nicht im Zugverkehr bedient. Es fahren Ersatzbusse der Linie S, die zwischen dem Busknoten Perleberg-Quitzow und Kyritz über Wittenberge – Havelberg täglich stündlich verkehren. Havelberg ist mit einem Halt am Busbahnhof Wasserturm direkt an diese Ersatzlinie angebunden. Für Reisen innerhalb der Prignitz und Richtung Mecklenburg-Vorpommern bietet sich für Havelberg die Nutzung dieser Linie an, über die auch die Verbindung zwischen Havelberg und Glöwen hergestellt wird. Aus diesem Grund entfallen während der Bauzeit die sonst als Zubringer zum Bahnhof Glöwen verkehrenden Fahrten der Linie 900 zwischen Havelberg und Glöwen. In Kyritz, Wittenberge und Perleberg-Quitzow bestehen Anschlüsse an weitere Ersatzbuslinien.
Fahrten Richtung Berlin sind während der Bauzeit zeitlich günstiger über Rathenow. Die Linie 900 bedient während der Bauzeit dazu statt der Haltestelle Schönhausen, Bahnhof zusätzlich die Haltestelle Schönhausen, Wendestelle, wo Anschluss aus Havelberg zum Schienenersatzverkehr nach Rathenow bzw. umgekehrt besteht.
Fahrradmitnahme:
Innerhalb von Sachsen-Anhalt ist eine Fahrradmitnahme in den Ersatz-verkehren im Rahmen des vorhandenen Platzes begrenzt möglich, auf-grund der eingeschränkten Kapazitäten in den Bussen sollten Alternati-ven zur Fahrradmitnahme geprüft werden.